Die Geschichte der Dorfkirche Zabakuck

Die Chronik berichtet: Am 1. Oktober 1793 brach in der Scheune des Ackermanns Rulf, westlich der Pfarre gelegen, ein Feuer aus, das bei Westwind schnell um sich griff und binnen weniger Stunden Kirche, Pfarre, Predigerwitwenhaus, Schulhaus, 6 Bauernhöfe, 4 Kossaten und 4 der Häuser in Asche legte.  Die Glocken schmolzen, Altargeräte, Kirchenbuch und alles Hab und Gut ging zu Grunde. „Nur unser Vertrauen auf Gott lebt“. Dies schrieb am 15. November 1793 Pastor Pilarik, an dem Tag, an dem er das neue Kirchenbuch anfing.

Die neue Kirche wurde 1801 unter dem Patronat des Theodor Ferdinand Kurt von Byern begonnen. 1805 war der Turm fertiggestellt. Als Napoleon, kurz vor der Fertigstellung des Baues, mit seinen Truppen ins Jerichower Land  kam, nutzte er die neue Kirche als Stall und Quartier. Erst 1815 konnte wegen der allgemeinen Landeskalamitäten weiter ausgebaut werden und am 31. Oktober 1817 wurde sie feierlich als evangelische Kirche geweiht.

König Friedrich Wilhelm III. schenkte der Zabakucker Kirche 1823 zwei gusseiserne Glocken und er bewilligte sogar die Transportkosten zu Wasser bis Roßdorf. 

Am 16. Juni 1900 wurde der Turm von einem Blitz getroffen. Dabei wurde das Schieferdach des Turmes, einige Balken im Inneren des Turmes und die Decke der Kirche beschädigt. Ein Feuer brach Gott sei Dank nicht aus. Aus diesem Anlass wurde das Dach des Turmes und das der Kirche neu gedeckt, ihre Decke und Wände geweißt und der Turm wurde mit einem Blitzableiter versehen. 

Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde Zabakuck Schauplatz mehrerer Scharmützel zwischen den vordringenden Russen und der Wenckschen Armee, die sich über die Elbe zurückzuziehen versuchte. Die Heftigkeit lässt sich an den vielen Einschusslöchern am Sandstein-Epitaph der Ostseite heute noch gut erkennen. Das Dach, das 50 Jahre nach der letzten Renovierung wieder marode war, erhielt einige Treffer, die nach dem Krieg nur notdürftig ausgebessert wurden. 

Zu DDR-Zeiten fehlte das staatliche Interesse an einer umfangreichen Sanierung der Kirchen und eine derart große Menge an Dachziegel konnte von der Kirche alleine nicht beschafft werden. Somit verfiel das Dach nach und nach. Ab 1963 fanden Gottesdienste nur noch im Pfarrhaus statt. An Pfingsten 1973 brach das Dach zu einem Drittel in sich zusammen. Im Juni 1980 folgte ein weiteres Drittel. Die Reste wurden 1992 aus der Kirche geräumt. 1995 wurde die Kirche mit bestehender Weihe zur Ruine erklärt.

In den nächsten Jahren wurde das Turmzimmer saniert und die Empore erneuert. 1999 wurden die Außenwände des Kirchenschiffes durch den Einbau eines Ringankers gesichert.
2007 gründete sich in der Ruine der Stremme Bläserchor. Seit dem finden mit den Bläsern Himmelfahrtsgottesdienste statt. 
Aktuell finden in der Kirche Meditationsabende und die Nacht der Lichter statt. Die Ruine mit ihrem besonderen Flair wird so zu einem regionalen Treffpunkt.

2018 gründete sich der Heimatverein Zabakuck e.V. mit dem Ziel die Kirchenruine und den Dorfplatz für Bewohner und Besucher Zabakucks wieder zu einem attraktiven Mittelpunkt des Ortes zu machen und zu nutzen. Der Verein hält die Kirche an den Wochenenden für Besucher offen. Das vom Heimatverein betriebene open-Air Sommerkino hat weit über den Ort hinaus große Anziehungskraft. 

Die Ruine mit Blick in den offenen Himmel soll unbedingt erhalten und vor weiterem Verfall geschützt werden.

Es ist dringend erforderlich, Sicherungsmaßnahmen am Turm und der Fassade durchzuführen, um auch künftig die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und um Turm und Kirchenschiff weiterhin nutzen zu können. Zu diesem Zwecke sammelt der Heimatverein Zabakuck e.V. Spenden für die Sicherungsmaßnahmen der Dorfkirche Zabakuck